Azerbaijan - Sheki und Umgebung - von Bash Kungut nach Kish
3 Tage in der Region um Sheki.
Mit dem Bus führt die Route von Quba nach Sheki über Baku. Wenn man sich das auf der Karte ansieht, muss man die Topografie mit anzeigen lassen, damit man es versteht. Der viel schönere Weg durch die Berge ist nur zu Fuß möglich und nur mit einer Genehmigung, die man 10 Tage vorher beantragen muss. Mit dem Taxi fahren wir vom Motel zum Avtovazqal (Busbahnhof). Der Busfahrerr möchte extra Geld für die Gepäckstücke - Nö, die sind im Ticket inklusive; das ist auch ohne Sprachmöglichkeiten schnell geregelt. In dem 17-Sitzer ist alles ausreichend bequem. Mit einer kurzen Pause sind wir nach 2:40 Stunden am Avtovazqal in Baku. Dort gehen wir direkt wieder hoch zum Abfahrtbereich und bekommen unverzüglich Tickets für die nächste Marshrutka nach Sheki - klasse! Dieser Minibus (auch etwa 15 Plätze) nimmt die schöne Route an den Bergen entlang. Einmal tanken und eine Pause, dann sind wir nach rekordverdächtigen 4:10 Stunden in Sheki.
24. Juli Quba Baku Sheki
Der Bus hält hier nicht so weit entfernt vom Zentrum, so dass wir trotz Hitze die Strecke zum Minali Hotel zu Fuß zurücklegen. Sightseeing bringt der Weg nicht mit sich, also wäre ein Taxi angemessener gewesen. Nach sehr freundlichem Willkommen machen wir uns vom Hotel aus auf den Weg zur alten Karawanserei. Dieser Weg zu Fuß führt uns an den Häusern der Altstadt entlang. In der Karawanserei schauen wir alle Räume an, schick; und drinnen ist es immer noch kühler als draußen. Am Shah Palast könnten wir auch noch das Innere besichtigen, aber hier reicht uns der äußere Eindruck. Auf dem Rückweg kaufen wir für die nächsten Wandertage ein und gehen dann im Restaurant gegenüber vom Hotel essen. Dovga gefällt uns ausgezeichnet, eine kühle erfrischende Joghurtsuppe. Insgesamt ein gelungener Übergangstag.
Vom Minali Hotel in Sheki nehmen wir die Marshrutka 11 zum Basar, allerdings nimmt uns erst die zweite mit. Auf dem Basar irren wir mit sehr freundlicher Unterstützung mehrerer Menschen umher, um den Abfahrtsplatz des Busses nach Bash Kungut zu finden. Gemeinsam mit anderen warten wir 45 min im Bus, bis wir endlich losfahren. So ist es schon kurz vor 12 Uhr, als wir in dem kleinen Dorf Bash Kungut ankommen. Nach dem Auffüllen der Wasserreserven führt uns der Trans Caucasian Trail hoch zum Hotel Kungut und in den Wald. In dem Hotel hatten die Trail-Maker wohl öfter ihre Base. Informationen bekommen wir dort aber nicht, aber die Aussicht ins Tal des Kunkutcay ist schön.
25. Juli Sheki Bash Kungut Bash Zeyzid
Im Wald wird der Pfad bald schmal, ist zwar erkennbar, aber bisweilen überwachsen. Er steigt auch auf dem Grat im Wald weiter an. An einer Lichtung mit ein wenig Aussicht machen wir unsere Picnicpause. Nicht lange später gelangen wir aus dem Wald auf die Wiesen. Auch hier ist der Pfad manchmal nicht zu erkennen und manchmal recht tief, holprig und überwachsen. Ein Hirte hält seine Herde auf, lässt uns dadurch bequem passieren. Die Hunde bleiben bei der Herde und kümmern sich nicht um uns. An einem Hirten-Shelter gibt es kein Wasser, nur einen höher gelegten Schlafplatz mit Regenschutz. Die Pferde und der junge Hund stören sich nicht an uns. Der Blick ins nächste Tal mit dem Ort Bash Zeyzid ist schick, dahinter beginnt die Ebene. In der anderen Richtung schauen wir auf den Wiesengrat, über den wir weiter wandern. Dort sehen wir auf einem Hügel plötzlich einen Bären. Er ist auch schnell wieder hinter dem Hügelgrat verschwunden - gut so, denn da gehen wir wenig später vorbei. Eine halbe Stunde später finden wir einen passenden Zeltplatz, wo wir Ausblick auf einen schönen Fels gegenüber haben. Bald nach unserem kleinen Abendessen - Gurke! - regnet es.
Das Gewitter in der Nacht bleibt weit genug entfernt, keine Angst vorm Bären, leichter Regen am frühen Morgen. Wir brechen früh auf, machen eine kleine Frühstückspause, als ein schwarzer und ein weißer Hund in einiger Entfernung bellen und bewachend aussehen. Aber unser Weitergehen stört sie doch nicht. Es geht um den Berg herum und dann hinunter in Richtung eines Hirten-Camps. Dort müssen wir auf jeden Fall vorbei, doch werden unverzüglich einige Hunde auf uns aufmerksam, bellen und laufen den weiten Weg in unsere Richtung. Wir bleiben stehen, was ihr Näherkommen nicht stoppt. Wir ziehen uns langsam wieder etwas zurück, was sie ebenfalls weiter näher kommen lässt. Unsere Pfiffe werden offenbar noch nicht von einem Hirten gehört. Bald sind sie auf Wanderstocklänge herangekommen. Wir setzen uns und warten. Das ist eine unangenehme Lage, denn von oben stoßen noch der schwarze und weiße Hund dazu; so sind 6 Hunde recht nah. Nach gut 45 min taucht endlich der Hirte auf. Er deutet an, dass er auf der anderen Seite des Berges bei der Herde war, entschuldigt sich gewissermaßen, und geht mit uns zum Camp.
26. Juli Bash Zeyzid Marxal Kish
Wir sind sofort sehr erleichtert, und der Hirte sorgt schnell dafür, dass wir die zurückliegende Erfahrung nicht mehr so wichtig nehmen. Wir sitzen gemeinsam an einem Tisch. Er macht Tee, serviert Brot und Käse, bald sogar aufgewärmtes Fleisch, sehr lecker. Kurz vor 12 Uhr brechen wir wieder auf, leider immer noch ohne Sonne, die wir uns hier auf dem Wiesenpfad wünschen. Wir sehen keine weiteren Tiere oder Hunde und kommen beim Abstieg wieder in den Wald. Der Weg in das Ferienresort Marxal ist eine Fahrstraße, entsprechend langweilig aber schnell. Am Resort erwartet uns ein Tor mit einer Kette und nicht geschlossenem Vorhängeschloss. Von innen sehen wir ein Verbotsschild für das Hinausgehen, naja. Als wir das Gelände des Resorts verlassen, werden wir noch nach unseren Pässen gefragt und die Daten aufgeschrieben, nunja. Zügig gehen wir auf der Landstraße über den Kishcay nach Kish, dort in ein Restaurant und bestellen Fisch. Eine nicht ganz verständliche Rückmeldung zum Fisch bedeutet später eine deutlich höhere Rechnung als erwartet und beabsichtigt, nunja, aber lecker und groß war der Fisch schon.
Wir nehmen von hier direkt ein Taxi nach Qashqacay. Das liegt westlich in der Region von Qax. Die Wandertage von Kish dorthin klangen nicht nach unserem Geschmack.